Annäherungen Teil 1

Ja, wie war mein verlängertes Wochenende? (Heute ist ja Feiertag bei uns in Österreich und daher hatte ich frei.) Alles in allem muss ich sagen, ganz gut. Am Samstag war ich in München weil ich mir vergangene Woche eingeredet hab, dass ich Tapetenwechsel brauch. Dort hab ich Daniel besucht. 

Daniel alias Dan ist ein 85er Jahrgang, hat lange dunkle Haare und schaut optisch dem Comedian Bülent Ceylan ähnlich. ^^ Wir haben uns damals um 2009 herum (ich glaub das war noch im StudiVZ) kennengelernt, einmal am Bahnhof in München getroffen als ich einen Zwischenstopp dort eingelegt hab und sind seither auf FB miteinander befreundet – aber ohne dass wir uns dort groß weiter unterhalten hätten.

Über meinen spontanen Plan ihn zu besuchen hatte er sich gefreut und es war überhaupt kein Problem. Er hatte Zeit und wohnt alleine. Also ging das klar, sehr schön. Lustigerweise spielte mir dann das Universum eine Erinnerungsmail von einer Mitfahrzentrale zu, dass ich mich schon länger nicht mehr eingeloggt hätte und da hatte ich mich dann gleich bezüglich der Fahrt Linz-München umgesehen. Und so wurde ich auch tatsächlich fündig: Eine Carola hatte für Samstag Nachmittag genau so eine Fahrt für 16 Euro angeboten gehabt. Also hab ich nicht lange gefackelt, die Fahrt gebucht und mich auf das Abenteuer Mitfahrgelegenheit eingelassen. Ich hab schon Auto gestoppt, couchsurfing betrieben, da war es sowieso an der Zeit, auch das mal auszuprobieren. (-:

Die Nacht von Fr auf Sa hab ich bei Daniel übernachtet. (Mehr dazu später.) Am Samstag telefonierte ich mit ihrem Freund, der auch mitfahren würde, wo wir uns treffen werden. David, der von meinem Vorhaben von mir erfahren hatte, war so lieb und hatte mich nach Linz zum Bahnhof gefahren. Abgeholt wurde ich dann von einem großen VW-Bus welcher angeblich mal ein ehemaliger Krankenwagen war. Sah sehr speziell aus. ^^ Dennoch hat die Abholung pünktlich geklappt und die Fahrt konnte los gehen. War alles voll gschmeidig, wir lagen gut in der Zeit, sind gut über die Grenze gekommen. Kein Stau oder dergleichen. Somit hatte ich meine erste offizielle (also für die ich gezahlt hab), Mitfahrgelegenheits-Erfahrung gemacht. Und dann war die auch noch so super positiv. (-:

In München war ich dann von Dan am Ostbahnhof mit dem Auto abgeholt worden und wir fuhren gleich weiter zu ihm. Er roch supergut und war angenehm gesprächig während der Fahrt. Ich erhielt auch das Kompliment, dass ich abgenommen hätte und dass mir das stehen würde. (Als Frau, die erst neulich wieder auf die Waage gestiegen ist und entsetzt festgestellt hat, dass sie 4 kg zugenommen hat, freut einen das natürlich.)

Zu Hause bei ihm wurde ich von der Enge fast erdrückt. Er hatte nur eine Ein-Zimmerwohnung mit Kochniesche. In diesem Raum befand sich sein ganzes Hab und Gut. Eine ausziehbare Couch mit mindestens 15 Kissen (!),  ein Couchtisch, ein paar Bilder an den Wänden, zwei kleine, mickrige Regale mit DVDs und ein kleiner Flachbild-Fernseher an der Wand. Wir kuschelten uns auf der Couch zusammen und knutschten rum… Fühlte sich alles gut und stimmig an. So folgte ein Schritt nach dem anderen sodass unsere Klamotten immer weniger wurden und wir intensiv miteinander rummachten. Als es dann erst wurde, hatte er (wenngleich er gemeint hatte, er würde es wollen) dennoch nicht gekonnt – weil ich meine Tage hatte und bei dem Gedanken an das Blut is ihm sein Teil zusammengefallen.

Das hab ich ansich nicht schlimm gefunden, was ich nur voll ungut fand, war, dass er dann später wollte, dass ich ihm einen blase und mir aber überhaupt nicht danach war (erstens muss ich dafür in Stimmung sein und zweitens wenn Mann sich dafür dann nicht revanchieren kann is das nur doof). Er versuchte mich – sanft aber doch – dazu zu überreden. Ich lehnte ab. Er wollte wissen warum und ich sagte ihm, dass ich keinen Bock dazu hab und außerdem keine Lust habe, dass ich das Risiko eingehe, dass sein Sperma in meinem Mund landet. Er meinte, er könne sich zusammenreißen – ja das könne er wirklich! Er sei so ein Typ! Aber je mehr er mich überreden wollte, desto mehr war es mir vergangen. Seine Machoaussage „komm schon, ich versprech’ dir, ich bin nicht so einer…“ machte es auch nicht besser. Also hab ich das Ganze dann lustlos bei ihm mit der Hand beendet. Sein Gestöhne „Oh Baby ja, mach’, ich spritz’ gleich.“, brachte mich nur noch mehr in die Lustlosigkeit hinein. Danach ging es ihm gut. Er war ja gekommen. Ich hingegen hätte Lust gehabt, gleich wieder abzurauschen. Leider ging das nicht, weil ich aktuell in München keine „Back-up-Person“ habe,  zu der ich gekonnt hätte, also musste ich die Nacht irgendwie überstehen. Die postitive, fröhliche Stimmung meinerseits, die ich von der Abholung mit in die Wohnung gebracht hatte, war dahin und ich musste das Beste aus der Nacht machen. Wir haben dann nur karg noch ein paar Sätze miteinander gewechselt und ich bin dann schlafen gegangen. War keine berauschende Nacht. Gegen 7:30 wurde ich dann wach und war froh draußen die Dämmerung zu sehen. Das bedeutete, die Nacht war um und ich konnte meinen Heimweg antreten. Ich hatte genug.

Er bedankte sich dennoch für mein Kommen und es habe ihn gefreut mich wiedergesehen zu haben. Dass ich gehen wollte schien ihm nichts auszumachen. Er hatte es einfach hingenommen.

Ok dann stand ich also Samstagmorgen in München, irgendwo bei einer Straßenbahnhaltestelle und wartete auf die nächste Bahn. Diese kam nach etwa 15 Minuten. Wenngleich es nun ein Abenteuer gewesen wäre, mich noch länger in München aufzuhalten, hatte ich dennoch aktuell einfach keinen Bock mehr abenteuerlustig zu sein und beschloss, Daniel anzurufen, dass ich zurückfahren werde. Ob er was dagegen habe, dass ich dann zu ihm komme. Nein habe er nicht, er würde sich freuen…

Soviel mal zu Teil 1. Teil 2 folgt heute oder morgen.

Hinterlasse einen Kommentar