S. n. D. (Teil 29) Mit anderen Augen sehen und: Gespürigkeit

Hier noch zwei Anekdoten die ich anbringen möchte, bevor ich mit meiner Schilderung des allgemeinen Beziehungslebens weitermache.

Gespürigkeit

Die damals massive Energie von David, vom Teil 26, wo er am 22.6. in den Krankenstand gegangen war, hatte sich so sehr in seiner Wohnung angestaut, dass ich am Mittwoch Abend (23.6.), als ich mit zu ihm gefahren war, eine energetische Ohrfeige bekommen. Kaum war die Eingangstür offen und ich mit den ersten Schritten im Vorzimmer ( = Flur), so bekam ich massiv Kopfschmerzen. Von Null auf Hundert in Bruchteilen einer Sekunde. Zuvor war mir das in den letzten Jahren in diesem Ausmaß erst wenige Male passiert. Deshalb schoss es gleich aus mir heraus, er solle mich bitte nicht für verrückt halten, aber „ich glaube, dass da noch immer die schlechte Energie von deinem Aufbruch zu mir da ist.“ Er nickte – zu meiner Überraschung –  zustimmend und tat das gar nicht als seltsam oder unsinnig ab. Als ich dann auch noch was in seinem Schlafzimmer ablegte, verkrampfte sich mein Magen zusätzlich. Auch das berichtete ich ihm und kurze Zeit später fühlte er es laut eigenen Aussagen auch. Ob er das von mir spürte oder doch vom Raum selbst kommt, konnte er aber nicht sagen.  Jedenfalls kam er dann auf die Idee mit dem Ausräuchern weil er das schon von seiner Großmutter (die dies einst mit Weihrauch praktiziert hatte) kannte. Aber er fragte mich, ob ich diesbezüglich etwas Gutes wisse. Ich riet ihm zu weißem Salbei, weil ich das auch schon damit in meinem damaligen WG-Zimmer gemacht hatte,  daher war mir nicht nur der Umgang damit vertraut, sondern, ich wusste, dass ich auch den Geruch mag – im Gegensatz zu Weihrauch.

In dieser Nacht hatten wir dann auf der ausziehbaren Couch im Wohnzimmer geschlafen, weil ich nicht mit einem krampfigen Bauchgefühl länger im Schlafzimmer aufhalten wollte. Als ich dann am Freitag wieder zu ihm gefahren war, überraschte mich David dann damit, dass er mich fragte, was ich davon halte, wenn wir jetzt gleich weiter zum Esoterikladen in Linz schauen, ob es da den weißen Salbei gibt. Ja klar, ich war sofort dabei. Also wurden dort die Utensilien für’s Räuchern gekauft, inklusive Räucherstäbchen für hinterher. David hatte sich von der Verkäuferin beraten lassen und sich letztendlich für Räucherkohle inklusive Räuchergefäß, die mir unbekannt war (aber ich redete ihm da nicht wirklich was drein, weil Hauptsache es wurde geräuchert) entschieden. Zuhause machte er sich dann gleich an’s Werk. Die Kohle war überhaupt nicht meins. Ich fand sie doof und die roch auch nicht gut. Aber alles in allem: Es erfüllte tatsächlich seinen Zweck. Ich hätte nie geglaubt so gespürig sein zu können aber es hatte sich danach wirklich alles „klar“ angefühlt – für uns beide. David kam zuerst mit dieser Aussage auf aber allmählich spürte ich es auch: Vergleichbar mit frisch geputzen Fenstern aus deren glänzenden Scheiben man danach wieder perfekt durchsehen kann (- nur eben umgemünzt auf mein Gefühl). Ich glaub, das ist wieder mal nur so ein Fall, wo man das nur nachvollziehen kann, wenn man es selbst erlebt hat.

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Jemanden mit anderen Augen sehen

Da gibt es Bernd. Er ist der beste Freund von David. Die beiden kennen sich schon viele Jahre und ich empfand ihn vom ersten Treffen an als voll okay. Als er mal wieder bei David vorbeigeschaut hatte, hatte David gerade seinen Laptop offen, weil er ihm was zeigen wollte. Als dann ein Hintergrundbild eingeblendet wurde, auf dem ein dünnes Frauenhinterteil im Bikinihöschen abgebildet war, sagte ich: „Na also der Arsch wär‘ nix für mich – viel zu dünn.“ Das ließ Bernd hellhörig werden. Und David fügte größzügig hinzu: „Weil sie steht auch auf Frauen.“ Bernd machte große Augen. „Was echt?“ Ich grinsend: „Ja.“ Er: „Kein Scheiß oder?“ Ich (immer noch grinsend): „Nein.“ Er sah mich ungläubig an und sein Kopfkino war schon im vollen Gange. Ob ich dann auch schon einen Dreier gehabt hätte, wollte er wissen. Ich: „Ja sicher, mit einem zweiten Mann, einer zweiten Frau, ich hatte beides schon. Man kann ja nicht immer nur Schnitzel essen.“  Auch durch diese Aussage war er voll perplex und ich merkte, wie sich sein Blick für mich veränderte und mich musterte. Dass ich von der Figur her für ihn „gerade noch gehe“, wusste ich ja schon von einer früheren Plauderei bei David.  (Er steht mehr auf Dünnere in High Heels, ist aber okay, Geschmäcker sind ja  immerhin verschieden und er ist sowieso nicht mein Typ.)

Auch als mich Bernd das nächste Mal wiedersah, hob er seine Augenbrauen und hatte dieses Funkeln in den Augen – ganz klar, er sieht mich ab nun in einem ganz anderen Licht (und wer weiß, vielleicht beneidet er David sogar darum…^^).

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