Sehnsucht nach David (Teil 24) Unser Lernauftrag

Am 10.6. hatten wir unser Einmonatiges. So schnell kann’s gehen.  (-:  Weil es mir am Vortag emotional nicht so gut gegangen war, hab ich David angerufen und gefragt, ob ich da unter der –Woche bei ihm übernachten darf. Natürlich hatte er nichts dagegen – im Gegenteil – seine Vorfreude am Telefon darüber war so groß, dass man meinen hätte können, dass er im Lotto gewonnen hat. *ggg* So lieb. Ich hatte noch nie einen Freund, der sich so dermaßen freute, mich wiederzusehen. Er sagte, er tigere jetzt seitdem er das weiß, dass ich morgen komme, in der Wohnung auf und ab und wisse nicht wo hin mit dieser ganzen Energie. (-:

Kommunikationsschwierigkeiten und Lernaufgaben

Als ich dann bei ihm war, hab ich ihm gezeigt (etwas lesen lassen), warum es mir so mies gegangen war. Am Anfang war er voll bei der Sache. Wir konnten gut darüber sprechen. Aber nachdem es (vom zeigen her) abgeschlossen schien, ging er ins Wohnzimmer und machte den Fernseher an. Dort lief gerade einer seiner Lieblingssendungen. Während ich noch im Arbeitszimmer war, kam er rüber zu mir und bat mich, kurz zu kommen, weil ich das unbedingt sehen muss, was da gerade passiert. Ich war noch mitten in meiner Emotionalität und er war gedanklich und emotional schon ganz wo anders… Schwierige Sache, denn da ging es dann los. Ich wusste, ich hab jetzt gerade keinen Kopf dafür, bin aber aus Höflichkeit mitgegangen. Und das was da lief, hatte ich zwar zur Kenntnis genommen, aber war alles andere als begeistert, weil ich noch voll traurig gewesen war.  Ich versuchte ihm das anhand meiner Mimik zu zeigen, doch er hatte es nicht wirklich so recht realisiert, weil er zu begeistert war von dem Experiment dass da gerade bei Mythbusters gestartet wurde. Deshalb schluckte ich die Emotion hinunter.

Emotionales Tür-zuschlagen

Mein Kopfkino hätte ihn angeschnauzt, angefahren, was das soll, wieso er mich IN SO EINER SITUATION, wo ich emotional so unten bin, mit so etwas Belanglosem daherkommt. Andere hätten ihrem Ärger so Luft gemacht. Andere hätten demnach „zickig“ oder „wie eine Furie“ reagiert. Aber ich konnte das nicht – weil ich das ja selber nicht will. Weil ich selbst einen respektvollen Umgang wünsche und pflege.  Also hab ich das Gegenteil gemacht: Teilweise bewusst, teilweise unbewusst die Luft angehalten und ein paar Tränchen vergossen. Da hatte er dann gemerkt, dass das gerade der Falsche Zeitpunkt gewesen war. Nämlich wieder so eine (imaginäre)„Tür-zuschlag-Aktion“.  ( Soll heißen:  Ich bin gerade voll emotional und ihm schwirrt irgendwas durch den Kopf oder es lenkt ihn was ab und schon ist er nicht mehr bei mir, bei der Sache. Das entspricht dann dem, dass ich mit meinem Bauchgefühl gerade sehr verletzlich bin, weil es sich öffnet wie eine Flügeltür, und er kommt mit irgendwas Belanglosem oder Unromantischem daher und knallt sie zu.)

Erstickte Tränen

Aber nachdem er das bemerkt hatte, war es schon zu spät. Es ging gar nichts mehr. Der ganze Druck (über den Ärger) steckte in mir und abgesehen von den paar Tränen war alles blockiert. Undzwar so, dass ich weinen wollte, aber nicht nur nichts mehr rauskam sondern auch, dass ich keine Luft mehr bekam. Flache Atmung, ich schnappte nach Luft und es ging nichts mehr. Ich hatte das Gefühl, wenn ich nicht gleich raus an die Luft komme, kippe ich um.

Also eilte ich hinaus auf die Terrasse und David folgte mir. Dort hatte ich zwar mehr Sauerstoff, aber dennoch das Gefühl nicht wirklich besser atmen zu können. Er setzte sich neben mich, sagte er habe das Bedürfnis mich zu umarmen, aber das wäre wohl gerade kontraproduktiv. Ich nickte. David forderte mich sanft und liebevoll auf, alles rauszulassen, aber es war leichter gesagt als getan. Ich weinte, versuchte alles so gut es geht rauszuweine, aber er wurde nur geringfügig besser. Er war die ganze Zeit für mich da und ich versuchte ihm zu erklären was da gerade passiert gewesen war. David verstand es eh, er meinte, er habe einfach nur zu wenig schnell geschalten, dass es gerade nicht passt.

Und genau das ist eben unsere Lernaufgabe. Einerseits für ihn, dass er ein besseres Gespür für gewisse Situationen bekommt (somit lernt er da an mir) und andererseits, dass ich lerne, meine Emotionen nicht einfach runterzuschlucken, sondern sie offener anzusprechen (was mir derzeit auch noch schwer fällt, weil ich als Skorpiongeborene, als „Mensch der Extreme“ einfach impulsiv, „furienmäßig“ reagieren hätte können oder eben gar nicht und da hatte ich mich für das gar nicht entschieden – was aber auch ein Fehler gewesen war. Unsere Aufgabe ist es, uns diesbezüglich anzunähern und einen gemeinsamen Mittelweg zu finden.

Allmählich hatte ich mich dann eh wieder beruhigt und es ging langsam wieder.  Aber diese Reaktion hatte es einfach zu massiv gezeigt: Ich darf mich nicht so arg zurücknehmen. Das ist auf Dauer nicht gesund. (Als Kind und in meiner Jugend hatte ich Asthma und ich habe keine Lust mehr das wieder aufzurollen.)

Es gibt da ein Buch von Louise L. Hay mit dem Titel “ Heile Deinen Körper“

Da steht z.B. über Asthma: (ich zitiere)
„Erstickende Liebe. Unfähigkeit, für sich selbst zu atmen. Fühlt sich erdrückt, unterdrücktes Weinen.

Der Atem steht für die Fähigkeit, Leben aufzunehmen – und Atemprobleme:
Angst oder Weigerung, das Leben ganz hereinzulassen. Gefühl, nicht das Recht zu besitzen, eigenen Lebensraum, eigenes Leben zu beanspruchen…

Loslösung von alten Gedankenmustern durch folgende Sätze:
Es ist gut für mich, mein Leben jetzt selbst in die Hand zu nehmen. Ich entscheide mich für die Freiheit. Ich liebe das Leben! Es ist mein Recht, ganz und frei zu leben. Ich bin liebenswert. Ich entscheide mich jetzt ganz zu leben.“

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