S. n. D. (Teil 41) Die Farben der Niedertracht

David hat Vertrauensbruch begangen. Nicht im Sinne von „betrügen“ (wir führen ja eine offene Beziehung) sondern insofern, dass er sich hingesetzt hat, mein Passwort herausgefunden hat und sich bei mir auf meiner Swingerforumseite eingeloggt hat, und mir meine 3 Profile (ja ich hatte 3 – eines für meinen Fetisch, eines um Frauen für mich kennenzulernen und eines wo ich in Richtung BDSM meine Fühler ausgestreckt hab – zwecks Horizonterweiterung) GELÖSCHT hat! Ohne mein Wissen – im Zuge eines Streites.

Mit diesen Profilen war ich seit über 10 Jahren registriert und habe mir daher ein gewisses „Sozialleben“ aufgebaut. Er drang ohne mein Wissen in diese Welt ein und hat diese Welt zerstört. Einfach mit der Begründung, er fühle sich in der Beziehung so dermaßen oft unter mir, dass er nun, im Zuge eines Streits sich dazu entschieden habe um mir eins auszuwischen – insofern, dass er dann da Macht über mich und einfach eine gewisse Genugtuung verspürt hat. In der Moment, wo es passiert sei, hätte er es auch schon wieder bereut. Und er selbst hätte es mir erst sagen wollen, wenn unsere Beziehung „stabiler“ sei (denn in letzter Zeit flogen immer öfter die Fetzen). Aber was glaubt er? Dass ich monatelang nicht drauf schau und es nicht merke?!

Jedenfalls ging es mir in der Nacht von So auf Mo echt beschissen deswegen. Wenigstens war der Zeitpunkt BEVOR wir (heute) den Vertrag für die gemeinsame Wohnung unterschrieben haben.

Aktuell bin ich bei einem Freund der mich aufgenommen hat.

Ich weiß nun nicht wie ich weitertun soll. Abstand ist mal ein Anfang, klar aber keine Dauerlösung. Er hat mit dieser Aktion alles kaputt gemacht – mein Vertrauen ist dahin. Ich hab 3x gekotzt in dieser Nacht, weil mir alles so am Magen geschlagen hat. (Gestern dann noch zwei weitere Male in der Früh und am NM). Mein Körper reagiert auf diese Niedertracht.

Er hat am selben Tag (während ich mir die Seele aus dem Leib gekotzt hab!) und am Folgetag auf mich eingeredet. Versucht mir zuzureden, dass es nicht vorbei sei. Dass, wenn es irgendeinen Funken Hoffnung doch geben würde, ich bitte diesen noch wahrnehmen solle. Ja wie soll ich das machen unter den aktuellen Umständen? Ich weiß, es gibt Schlimmeres. Aber diese Übergriffigkeit ist schon schlimm genug, er wusste wie viel mir das bedeutet. UND: Ich hab ihm nichts Böses gemacht. Ich hab mir in den 5 Monaten NIE was zu Schulden kommen lassen. Es war rein nur, weil er das so empfand.Ich mein, wenn er jetzt schon so drauf ist, was kommt als Nächstes?

Das Schöne zum Greifen nah

Die Sache mit der Wohnung: Wir hatten eine 118qm Wohnung gefunden, in die wir uns beide verliebt haben und die wir uns nur zu zweit leisten können. Alles sprach für diese Wohnung, die Vermieterin war superlieb die sich trotz Konkurrenz für uns als Mieterpaar entschieden hat, meine Katzen dürfen mit, ruhige Lage, ideal zur Kinderplanung, 3-Parteien, keine Kinder im Haus,… Die Vermieterin war gar nicht begeistert als ich sie gestern angerufen hatte und um eine Verschiebung der Vertragsunterzeichnung bat, doch sie hat sich auch hierfür bereiterklärt, weil er heute erst einen Schnuppertag hatte und wir erst danach wissen würden ob das finanziell klappt.

Und dann hatte ich mir eingeredet, das Universum entscheidet: Wenn er den Job kriegt, dann soll es wohl tatsächlich sein und ich soll ihm/uns/unserer Zukunft nochmal eine Chance geben.

Ein Teil von mir sagt, dass er es probieren will, weil ich mich sonst immer fragen würde, was gewesen wäre wenn… der andere Teil von mir schreit: „Wenn er da schon so hinterhältig ist und sowas aus einer verzweiflungs-ohnmachts-Situation (also das Gegenteil von Macht – sich „ohn“mächtig fühlen) was kommt dann als nächstes? Ich bin doch keine Masochistin!“

Die Wohnung ist ein riesen Schritt, denn die Mieterin will, dass wir beide den Vertrag unterschreiben – mitgehangen, mitgefangen.

Früher hat er sich geweigert in Therapie zu gehen doch nun hat er selber eingesehen, dass er professionelle Hilfe braucht. Er wolle mich einfach nicht verlieren…

Ich für meinen Teil sehe klar und bin froh, dass ich keine emotionelle Abhängigkeit ihm gegenüber empfinde (das hatte ich bei meinem Ex und das war der Horror dass ich nicht von ihm los kam trotz seiner seel. Grausamkeiten). Es wäre zwar etwas umständlich aber gewiss kein Ding der Unmöglichkeit alle meine Sachen von ihm wegzuschaffen und wieder zurück in meine eigenen sicheren 4 Wände zu gehen. Es geht hierbei rein nur um die Prinzipsache: Soll ich den Menschen abschreiben oder ihm nochmal eine Chance geben – trotz Vertrauens das WEG ist?

PS: Eine große Erleichterung die mich zumindest ETWAS besänftigt hat: Die Profile konnten durch ein Backup wieder hergestellt werden. Ich bin dem Administrator der Seite dafür unendlich dankbar!

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