Sehnsucht nach David (Teil 25) Facetten der Liebe

17.6.2015

Der gestrige Besuch bei David brauchte mir wieder neue Erkenntnisse. Es ist ein ständiges Lernen und Erweitern – und eine enorme Achterbahnfahrt der großen Gefühle (aber für das alles habe ich mich ja auch ganz bewusst entschieden, auch wenn es nicht immer leicht ist…).

Er und ich… ich sag’s euch… beinahe mit jedem Treffen erleben wir ein Auf und Ab. So auch gestern. Meine Stimmung war noch vom Vortag getrübt gewesen, weil ich derzeit wegen einer anderen Sache ziemlich durcheinander und emotional aufgewühlt bin. Und da hatte ich David im Vorhinein per Sms darüber informiert, wie es um meine Stimmung steht, dass ich melancholisch drauf bin und mir eigentlich nur nach gaaanz viel kuscheln ist und hab ihn darum gebeten, nicht zu euphorisch zu sein, weil ich gerade damit nichts anfangen kann. Es hatte auch gut geklappt und ich wurde nicht zu überschwänglich sondern liebevoll zärtlich begrüßt. (-:

Danach war mir nach spazieren gehen. Kuscheln auf der Couch sollte später dran kommen, zuerst musste ich mir noch ein wenig die Beine vertreten. Kein Problem.

Das Spazierengehen tat gut, die Dusche danach auch. Und dann war es eh schon irgendwas nach 20:30h gewesen. Also wurde das Kuscheln auf der Couch rüber ins Bett verlagert. Wir genossen beide die intensive Nähe des anderen – Haut an Haut. Und wie wir uns so küssten und in den Armen lagen, kam es wieder zu „mehr“. Wir hatten beide Bock auf Liebessex und es hat voll gepasst. Also ganz ehrlich, mit meinen 30 Jahren hab ich ja wirklich schon eine Menge sexuell erlebt, aber ich lerne immer wieder was Neues. Wer hätte gedacht, dass mir mein 22 jähriger Beziehungspartner diese Art von Liebessex beschert, den man wahrlich mit „Liebe machen“ betiteln kann. Unglaublich… Von meinen fünf vorigen Beziehungspartnern hat sich noch nie jemand so lange und intensiv sexuell in puncto Liebessex um mich gekümmert…

David was machst du nur mit mir…

So schön es dann auch war, umso tiefer war ich danach zwischenzeitlich emotional gefallen. Alle Höhen und Tiefen an einem Abend vereint. Wieviele Frauen kennen wohl das „Problem“: Frau braucht noch das „Kuscheln danach“, Mann steht auf und geht Duschen. So schöne Gefühle ich während dem Sex auch gehabt hatte, so war das doch mit einem Schlag, mit dem Aufspringen vom David weg. Wieder so eine „Tür-zuschlag-Aktion“. Ich bin im Bett zurückgeblieben, unfähig dazu irgendwas zu sagen und weinte vor mich hin. Ich saß ich nur aufrecht da, schnappte mir meinen Polster (=mein Kissen) und ließ David duschen. Ich selbst wusste aber nicht wo hin mit mir. Irgendwie emotional gelähmt, starr, alleine gelassen, krampfiges Bauchgefühl das sich in leichte Übelkeit umwandelte.

Wenn Kopf und Bauchgefühl sich uneinig sind

Nach dem Duschen kehrte David ins Schlafzimmer zurück und war erstmal selbst schockiert von dem Anblick der sich ihm da mit mir bot: Ich, immer noch den Polster krampfhaft umarmend, blickte starr geradeaus, mein Gesicht tränenüberströmt. Da realisierte er, dass es zuvor ein Fehler war gleich duschen zu gehen. Ich kenne ihn, ich weiß, er hat ein ausgeprägtes Sauberkeitsbedürfnis, sowohl wohnungs-zusammenräum-technisch als auch auf den eigenen Körper bezogen. Und ich weiß wirklich zu gut wie das ist: Wenn man einen Impuls hat, einen inneren Drang, dann muss man dem nachgehen. Deswegen hätt ich ihn auch nicht vom duschen abhalten wollen. Aber er erzählte mir, dass sein Kopf und sein Bauchgefühl komplett auseinander gegangen seien. Sein Bauchgefühl habe ihm dringend dazu angeraten noch zu bleiben, während hingegen sein Kopf schon duschen gehen wollte. Er bereute es zutiefst, nicht auf sein Bauchgefühl gehört zu haben… Und jetzt, wie ich da so sitze, habe er das Bedürfnis, mich einfach wieder in den Arm zu nehmen. Doch ich konnte es nicht zulassen. Ich musste einfach nur raus. Das verstand er.

Also zogen wir uns an, und gingen gemeinsam noch auf einen Nachtspaziergang. Ihn irritierte meine abweisende Art, meine Kälte. Ich vermochte es gerade einmal mit ihm Händchen zu halten, mehr war nicht drin. Dann erklärte ich ihm, dass das bei uns Wasserzeichen (-> Skorpion) eine wirklich passende Analogie dazu gib: Wenn Wasser Verletzungen oder Kränkungen erfährt, dann gefriert es zu Eis. Und Eis ist nun mal hart. Ziemlich hart sogar. Darauf hin wollte er mich umarmen und mich „erwärmen“, doch das ging einfach noch nicht.

Nächtliche Aussprache beim Katzen-streicheln und Glühwürmchen-schauen

Erst nach und nach konnte ich mich beruhigen und es ging besser… (Die Katze die sich auf unserer Wegstrecke streicheln hatte lassen, hatte hierfür auch das ihre mit ihrem flauschi-Fell dazu beigetragen. (-: ) Wir hatten uns wiedermal ausgesprochen. David meinte, wenn er nicht durch mich so viel lernen würde und so viele neue Eindrücke und Sichtweisen erfahren würde, hätte er, bei all dem bis jetzt mit mir erfahrenem emotionalen Hin und Her, die Beziehung schon längst wieder aufgegeben – also wenn er mit einer anderen zusammen wäre mit der er nicht so viel gemeinsam reflektieren und aufarbeiten kann.

Im Zurückgehen hatte ich ihm aus voller Überzeugung gesagt: „Ich will mit dir gemeinsam lernen.“ Wir wollen das beide zusammen, miteinander hinkriegen. Auch für mich ist das wieder eine neue Erfahrung. In keiner meiner bisherigen Beziehungen habe ich innerhalb eines Monats schon so viel Beziehungsarbeit leisten müssen. Aber ich will es ja auch. Ich hab mich bewusst dafür entschieden. Klar ist es zwischenzeitlich anstrengend, aber es gibt ja auch die vielen schönen Momente die mir Kraft, Halt und Sicherheit geben.

Es gibt da ein Lied, das passt wiedermal bestens zur Situation mit David:

Und ich hab das alles so gewollt
Den ganzen Terror und das Gold
Ich habe nie was so gewollt

Wie all deine Farben
und all deine Narben
Hintern den Mauern.
Ja ich seh dich.
Weißt du denn gar nicht
wie schön du bist

Sarah Connor – Wie schön du bist

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